Qualitativer und partizipativer Forschungsansatz
Neben der Auswertung von Sekundärdaten der Krankenkassen und der Befragung mittels (Online-) Fragebogen erfolgt ein partizipativ angelegter qualitativer Forschungsansatz in vier ausgewählten Quartieren (Hamm, Lohbrügge, Großlohe und Kirchdorf-Süd) mit sozial sehr niedrigem, niedrigem oder mittlerem Sozialindex.
Community Mapping
In jedem der vier Quartiere wird ein sogenanntes Community Mapping mit Bewohner:innen der vier Wohngebiete durchgeführt. Community Mapping bezeichnet ein gruppenbasiertes Verfahren, bei dem Mitglieder einer lebensweltlichen Gemeinschaft (engl. community) bestimmte Aspekte ihrer Gemeinschaft in Form einer Zeichnung oder Karte (engl. map) visualisieren, um in einem partizipativen Prozess Ressourcen, Probleme und Lösungsansätze für die Stärkung der Community und die Verbesserung ihrer Situation zu identifizieren.
Fokusgruppen
Den zweiten Teil der qualitativen Datenerhebung stellen die Fokusgruppen dar, die auf den Ergebnissen des Community Mappings aufbauen und auf Basis eines Gesprächsleitfadens stattfinden. Hierzu werden aus den vier Quartieren jeweils Akteure eingeladen, denen aktuelle Entwicklungen in dem Quartier bekannt sind und die im Rahmen ihrer Arbeit im engen Austausch mit den Bewohner:innen stehen.
Vorgehen
Für die Durchführung des Community Mappings wurden Bewohner:innen zu einem Bürgertreffen eingeladen, um sich an der Diskussion über Gesundheit im Quartier und der Erstellung einer Karte zu beteiligen. Die Rekrutierung von Teilnehmenden erfolgte über Aushänge in Geschäften und Hauseinhängen innerhalb des Quartiers sowie über persönliche Ansprache und Mulitplikator:innen in Einrichtungen vor Ort.
Im Zeitraum vom Januar 2024 bis Februar 2025 wurde in den vier Quartieren jeweils ein Community Mapping durchführt. Es haben jeweils zwischen 7 und 17 Personen teilgenommen, die durch eine/n Moderator:in aus dem Forschungsteam und eine/n Co-Moderator:in durch den Prozess der Kartenerstellung geleitet wurden. Die/der Co-Moderator:in ist eine Person, die in dem jeweiligen Gebiet beruflich eng verortet und gut vernetzt ist.
In den 90-minütigen Veranstaltungen haben die Teilnehmenden des entsprechenden Quartiers eine Karte mit den Möglichkeiten, die den Menschen helfen, dort gesund leben zu können, und mit den Rahmenbedingungen, die sich negativ auf ihre Gesundheit auswirken können, erstellt. Die Themen wurden dabei situativ besprochen, wobei die Gruppe durch Fragestellungen zum Thema Gesundheit durch den Prozess geführt wurde.

Im Anschluss an die Durchführung des Community Mappings mit Bewohner:innen des Quartiers haben die Fokusgruppen mit ca. 6 Akteuren stattgefunden. Durch die Teilnehmenden der Fokusgruppe wurden vertiefende Einblicke in die gesundheitsbezogenen Themen des Quartiers ermöglicht.






Eindrücke von den Community Mappings
,,Es ist wichtig zu realisieren, was dein Bezirk bietet, aber auch wo es verbessert werden kann. Das Treffen verlässt man mit einem Gefühl der Dankbarkeit und Hoffnung für Verbesserungen.” (S. N. – Teilnehmende des Community Mappings Lohbrügge)

Fokusgruppe Lohbrügge