28. Mai 2025, 17-19 Uhr: öffentliche Vorlesung im Rahmen der Ringvorlesung am Competence Center Gesundheit (CCG) „Gesundheitsförderung und Prävention im Setting, für vulnerable Gruppen und im Quartier“

  • Dr. Kirsten Kappert-Gonther MdB, Amtierende Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Gesundheit; Präsidentin der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V.
  • Prof. Dr. Susanne Busch, Wissenschaftliche Leitung des CCG 

https://www.haw-hamburg.de/ccg/veranstaltungen/ringvorlesung/

Interview Prof. Dr. Susanne Busch: „Wir forschen für eine Veränderung der Lebensverhältnisse!“

Menschen mit wenig Geld geht es gesundheitlich oft schlechter als Bewohner*innen wohlhabender Viertel. Das Projekt „Gesunde Quartiere 2.0“ will diese Ungleichheit verringern. Maren Borgerding (Onlineredakteurin der HAW) hat mit der Projektleiterin Prof. Dr. Susanne Busch (Competence Center Gesundheit der HAW Hamburg) darüber gesprochen, wie betroffene Personen besser unterstützt werden können.

https://www.haw-hamburg.de/detail/news/news/show/wir-forschen-fuer-eine-veraenderung-der-lebensverhaeltnisse/

Teamworkshop an der HafenCity Universität (HCU) zur Diskussion und Planung eines digitalen prototypischen Gesundheitsinformationssystems

Mitte März fand an der HafenCity Universität Hamburg ein „Gesunde Quartiere 2.0“-Workshop statt. Gemeinsam arbeiteten wir intensiv an der Ausgestaltung einer Idee für ein prototypisches Gesundheitsinformationssystem. Dieses soll die Bedürfnisse von Stadt- und Sozialplaner:innen, Gesundheitsfachleuten und Quartiersbewohner:innen berücksichtigen und (Gesundheits-)Daten kleinräumig abbilden. Ein Werkstattbericht eröffnete den Nachmittag. Dabei standen die Kernfeatures des Tools, die Bedarfe der Zielgruppen und potenziell relevante Indikatoren & Variablen im Fokus. In interaktiven Diskussionen entstanden anschließend wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung des Systems. Besonders bereichernd war der interdisziplinäre Austausch, der neue Perspektiven und praxisnahe Anknüpfungspunkte eröffnete. Mit konkreten To-Dos und Ideen für weitere Schritte gehen wir nun in die nächste Entwicklungsphase – mit dem Ziel, eine nutzerfreundliche prototypische Tool-Lösung zu schaffen, die zur Entwicklung gesunder Quartiere beiträgt.

Berichterstattung zur Versichertenbefragung

Presseportal: https://www.presseportal.de/pm/135478/5990743

Hamburger Abendblatt: https://www.abendblatt.de/hamburg/politik/article408552697/weniger-arzt-mehr-risiko-wenn-armut-krank-macht.html

NDR: https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Studie-in-Hamburg-Mehr-Gesundheit-fuer-benachteiligte-Viertel,gesundheit360.html

Sat1regional: https://www.sat1regional.de/gesundheit-in-aermeren-stadtteilen-30-000-hamburger-werden-befragt/

Befragung 32.000 Hamburger Versicherter startet

Ein weiterer Teilschritt des Forschungsprojekts „Gesunde Quartiere 2.0“ wurde eingeleitet: im März werden 32.000 Hamburger Versicherte von den beteiligten Krankenkassen (AOK Rheinland/Hamburg, DAK-Gesundheit, Mobil Krankenkasse, Techniker Krankenkasse) Post bekommen, in der sie zur Teilnahme an einer Befragung u.a. zu ihrer Gesundheitsvorsorge eingeladen werden. Projektleiterin Prof. Dr. Susanne Busch erklärt dazu: „Bisherige Forschungsergebnisse zeigen uns, dass Gesundheitsvorsorge auf die lokal unterschiedlichen Lebensverhältnisse der Menschen ausgerichtet sein muss. Wir möchten die Daten des Fragebogens nutzen, um Hinweise zu geben, die Gesundheitsförderung so zu entwickeln, dass sie die verschiedenen Lebensverhältnisse der Menschen besser abbildet und somit mehr in Anspruch genommen wird.“

Der Brief enthält eine Einladung zur Befragung, die online oder in Papierform ausgefüllt werden kann, auf Wunsch können auch Dolmetschende bei Sprachbarrieren helfen. Als Dankeschön können sich die Teilnehmenden an einer Verlosung von Geldpreisen beteiligen.

Gewinnübergabe Lohbrügge und Großlohe

Im November/Dezember 2024 fand eine Befragung in vier Hamburger Quartieren statt. Als Dankeschön haben wir in jedem Quartier unter den Teilnehmenden einen Hauptgewinn in Höhe von 250 € und 10 weitere Preise in Höhe von 25 € verlost. Die ersten Gewinne konnten wir nun in Lohbrügge und Großlohe persönlich überreichen. Zudem wurden bereits einige vorläufige Ergebnisse präsentiert.

Vielen Dank an alle Teilnehmenden! Wir sind bald mit weiteren Ergebnissen zur Diskussion wieder im Quartier und freuen uns auf Sie!

Mutter und Kind sind glücklich über den Hauptgewinn und freuen sich auf einen Besuch im Tierpark Hagenbeck.

Fachtagung „Gesunde Quartiere 2.0“ am 05.07.2024 

Eine kleinräumige soziallagenabhängige Darstellung der Gesundheitsförderung auf Basis eines multimodalen Forschungsdesigns steht im Fokus des Innovationsfonds-Projektes „Gesunde Quartiere 2.0“, das im zweiten Halbjahr 2023 die Arbeit aufnehmen konnte. Um das Projekt bei den relevanten Stakeholdern zu bekannt zu machen und relevante Impulse aus der Praxis zu erhalten, wurden im Juli Vertreter*innen aus verschiedenen Disziplinen der Wissenschaft, aus Politik und Verwaltung sowie Fachpublikum u.a. mit unmittelbarem Bezug zu den beteiligten Hamburger Quartieren (Großlohe, Lohbrügge, Kirchdorf-Süd, Hamm) eingeladen. Es wurden erste Ansatzpunkte und die ersten erfolgten Arbeitsschritte vorgestellt. Durch die Tagung in der Versammlungsstätte der Alexanderstraße 1 führte Projektleitung Prof. Dr. Susanne Busch mit dem Projektteam der HAW Hamburg. Dieser Termin wurde auch genutzt, um ausgewählte Ergebnisse des Vorgängerprojektes „Gesunde Quartiere“, dessen Vorstellung coronabedingt ausgefallen ist, zu präsentieren.  

Ein Grußwort zu Veranstaltungsbeginn sprach Monika Püschl, Referatsleitung für Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitsberatung in der Sozialbehörde Hamburg. Darin formulierte sie Hoffnungen an das Projekt, neue Ansätze zur sozial gerechteren Gesundheitsförderung für Hamburg zu schaffen. 

Prof. Dr. Jörg Pohlan von der HCU Hamburg begann anschließend die Projektvorstellung mit einer Einführung  zum Hamburger Sozialmonitoring, welches mit seiner hohen sozialräumlichen Auflösung einen Grundpfeiler der Datenanalyse im Projekt bildet. Dessen Daten sollen im Projektverlauf mit „Routinedaten“ (Abrechnungsdaten der vier beteiligten gesetzlichen Krankenkassen) sowie mit Daten einer qualitativen Erhebung und eines standardisierten Fragebogens verknüpft werden. Prof. Dr. Enno Swart und Denise Kubat von der Otto von Guericke Universität Magdeburg bearbeiten im Projektverbund federführend die Erschließung und Auswertung der Routinedaten von Versicherten der vier beteiligten gesetzlichen Krankenkassen. Sie stellten die Herangehensweise und die allgemeinen Forschungsmöglichkeiten und Schwierigkeiten bei der Arbeit mit Routinedaten vor.  

Da das Projekt vier zufällig ausgewählte Hamburger Quartiere in den Fokus rückt, ist das Forschungsdesign in Teilen des Projektes partizipativ angelegt worden. Anhand von Fokusgruppen und Communitymappings werden unter Teilprojektleitung von Prof. Dr. Sabine Wöhlke qualitative Daten erhoben, die ergänzend zu den weiteren quantitativen Daten des Projektes genutzt werden sollen. Daher sind die Projektmitarbeiter*innen auf eine stetige Zusammenarbeit mit Bewohner*innen und Akteuren aus den Quartieren angewiesen. Die Veranstaltung gab den beteiligten wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und Professor*innen die Möglichkeit, sich und das Vorhaben vorzustellen. 

Einen Gastbeitrag hielt Prof. Dr. Christian Reutlinger von der Fachhochschule Nordwestschweiz. Anhand von ausgewählten Stationen seiner wissenschaftlichen Vita (La Coruña/Galizien sowie verschiedene deutsche (Groß-) Städte) sowie unter Verweis auf die Arbeiten des italienischen Sozialforschers Marco Marchioni, hob er die Relevanz eines relationalen Raumverständnisses für eine gerechte Gesundheitsförderung hervor. Entsprechende Netzwerkanalysen und Gemeinwesenarbeit mit einer Kompetenz- anstelle einer Defizitorientierung seien vielversprechende Ansätze und unabdingbar für ein Verständnis von Gesundheitsförderung unter Berücksichtigung marginalisierter Gruppen. 

Die abschließende Diskussion widmete sich den Überlegungen, wie diese Erfahrungen Eingang in das Projekt finden können. Die Fachveranstaltung endete mit einem Austausch in thematischen Kleingruppen, insbesondere um mit Referent*innen und Projektbeteiligten Fragen zur Methodik des multimodalen Ansatzes zu diskutieren.